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Die perfekte Weihnachtsmama? Nein, bin ich sicher nicht...

... und will es gar nicht sein. Eine Freundin beobachtete meine Tochter und mich beim Sammeln des Reisigs und der Früchte im Garten, die wir dann zu unserem ersten selbstgebundenen Adventkranz banden. „Du bist echt die perfekte Mama,“ meinte sie. Ich habe gelächelt und den Kopf geschüttelt.

 

Es ist interessant, welches Bild wir nach außen vermitteln. Als ich mich vor 10 Jahren von meinem ersten Mann trennte, fielen alle aus den Wolken: „Ihr wart doch das perfekte Paar!“ Ich will gar nicht mehr perfekt sein. Das ist anstrengend. Und es macht viel weniger Spaß. Es reicht gut genug zu sein. Diese Aussage nahm ich mir aus einem Montessori-Seminar, das ich besuchte, mit.

 

ICH BIN GUT GENUG.

 

Wie geht es dir mit dem Satz? Anfangs sträubten sich meine perfektionistischen Kontrollansätze. Nein, ich will doch nicht durchschnittlich sein! Gut genug sein, heißt nicht durchschnittlich zu sein.  Für mich zumindest nicht (mehr).

Es bedeutet für mich nun:

 

ICH BIN WIE ICH BIN. DAS IST GUT GENUG.

 

Das heißt auch nicht, dass ich mich gehen lasse. Ich habe nach wie vor Ansprüche an mich und mein Leben. Aber ich bin entspannter. Ich nehme die Rahmenbedingungen meines Lebens, meiner Gefühle, meine körperlichen Symptome (gestern: Kopfweh – also Ruhepause statt abends unterwegs sein) wahr und an. Und in diesen bin ich GUT GENUG.

 

Gut genug, dass meine Tochter eine authentische Mutter hat, die ihr zeigt, dass Leben Spaß macht und manchmal etwas nicht geht.

 

Gut genug, dass ich in der Partnerschaft über meinen Schatten springen kann, um etwas mit Humor zu nehmen oder mich zu entschuldigen.

 

Gut genug, dass ich mich morgens mit Ringen unter den Augen anlächle und mir sage: Du machst deine Sache gut.

 

Ich wünsche dir eine Adventzeit, in der du deine Ansprüche entspannen und die Zeit genießen kannst.

 

Alles Liebe,

Sigrid 

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