Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Das gilt für mich für jedes neue Jahr. Ich habe es schon als junges Mädchen geliebt mein Zimmer vor Neujahr aufzuräumen, zu entrümpeln und mit frischer Bettwäsche in ein neues Jahr zu starten. Das ging mir in den ersten Jahren, in denen ich zu arbeiten begann, etwas abhanden. Seit ich Mama bin – also nun seit fast 6 Jahren (Kinder, wie die Zeit vergeht!) – gehe ich immer mehr mit dem Jahreskreis. Die wiederkehrenden Feste und Rituale geben Sicherheit. Kindern wie Erwachsenen.
Unweigerlich bin ich auf die Rauhnächtegestoßen. Jene zum Jahresübergang bezeichnen die 12 Tage von Weihnachten bis zum Dreikönigstag. Ich nutze diese Zeit nun seit 4 Jahren zur Selbstreflexion, um Vergangenes bewusst zu verabschieden.
Manchmal bin ich froh, wenn ein Jahr vorbei ist.
Manchmal tut es weh, ein Jahr voller schöner Momente gehen zu lassen.
Trotzdem lasse ich mich jedes Jahr bewusst auf diesen Prozess ein. So übe ich es, dankbar zu sein und sanft loszulassen. Mir ist jetzt im Nachhinein erst bewusst, wie sehr mich dies auf das Loslassen meiner zweiten Tochter vorbereitet hat.
Das bewusste Erleben, dass das Leben weiter geht, hilft mir, weiter zu gehen.
Mit dem Leben zu gehen.
Vertrauen zu haben.
Mich dem Leben anzuvertrauen.
Mich zu trauen, meinen Weg zu leben.
Zu Jahresende kannst du dir folgende Fragen zum nun endenden Jahr stellen:
Wofür bin ich dankbar, dass ich es erleben durfte?
Für welche Menschen in meinem Leben bin ich dankbar?
Was hat mich besonders gefordert?
Gibt es Bereiche, von denen ich froh bin, dass sie vorbei sind?
Welche Stärken habe ich durch schwierige Erlebnisse entwickelt?
Was ist nun endgültig vorbei in meinem Leben?
Wenn du möchtest kannst du dir deine Antworten in einem Notizbuch notieren. Möglicherweise werden in den nächsten Tagen noch mehr Antworten auftauchen. Denn deine Aufmerksamkeit folgt deinem Fokus.
Einen guten Rutsch in dein neues Jahr wünscht dir von Herzen,
Sigrid
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