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Ich dachte, ich hätte aufgeräumt!?!

Ja, ich bin noch immer am Aufräumen. Das Wetter hilft irgendwie. Drinnen sein ist leichter, wenn es draußen leise regnet. Ich habe beschlossen mich nicht über den kalten Mai zu ärgern – und siehe da, seit heute morgen genieße ich ihn. 

Beim Aufräumen bin ich langsamer geworden. Irgendwie kommen immer mehr Sachen zu Tage, die in den Untiefen selten benutzter Kästen gelagert waren. Jetzt stehen sie im Vorzimmer. Im Gang. Im Schlafzimmer. Ich sehe sie an und weiß teilweise noch nicht so ganz, was ich damit machen soll. Nicht weggeben, aber wie und wo aufbewahren?

Wenn wir uns auf den Weg gemacht haben, innerlich aufzuräumen, verläuft das meiner Erfahrung nach sehr ähnlich. 

 

Die großen Themen sind uns klar. 

 

Irgendwie müssen wir uns ihnen stellen. Zumindest in Krisenzeiten lässt es sich kaum mehr wegschauen. Wurde den Themen Raum gegeben und wurden die dazugehörigen Gefühle erlebt, finden sie einen guten Platz in unserem Leben. Wie in einem aufgeräumten Kasten, wissen wir dann, dass die Themen da sind und wissen auch wie wir meist darin (emotionale) Ordnung halten können. 

Die Themen, die uns nicht so bewusst sind, sind meist in anderen Stauräumen, im Keller, am Dachboden. Oftmals ungeordnet stehen da Schachteln, die Momente unserer Vergangenheit repräsentieren. Natürlich können wir alles einfach so lassen wie es ist. Aber wie mir beim äußeren Aufräumen, entsteht sehr oft auch der Wunsch mehr als nur den großen Kasten zu entrümpeln. Weil es ja so gut tut, wenn endlich Ordnung ist. Oder weil wir etwas Suchen, dass da doch in irgendeiner Kiste sein muss…

 

Uns auch den kleineren Themen zuzuwenden, macht uns zur Meisterin unseres Lebens.

 

Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass all jene, die sich auf den Weg gemacht haben, früher oder später sich auch ihren kleineren, nicht so auffälligen Themen annehmen möchten. Weil es innere Klarheit schafft. Aber das braucht Zeit. Themen möchten an einem guten Platz integriert sein. Entstaubt. Beschriftet. Dass wir bei Bedarf das Thema wieder hervorholen können und dann auch wieder verstauen, ohne in Emotionen zu zerfließen. Sie sind dann gute Bekannte, mit denen wir hin und wieder Zeit verbringen. Keine Fremden mehr, die uns Angst einflößen.

 

So stehen meine äußeren Kisten derzeit herum. Meinen Buchhaltungsbereich und auch meine Acrylfarben, haben nun auch endlich einen gut sortierten und zugänglichen Bereich in meinem Leben. Und das Aussortieren der Kleidung, das mittlerweile die ganze Familie erfasst hat, trägt auch Früchte. Ich habe weniger Wäsche zu waschen! Raum für anderes, das ich lieber tun möchte. Ich habe mir etwa deine neuen Frühlings-Sommer-Happy-Playlist erstellt. Dudidudidudiu… muss wohl am Wetter liegen, aber „Singing in the Rain“ ist mit dabei J

 

Wofür möchtest du in deinem Leben mehr Raum schaffen oder mehr Zeit haben?

 

Alles Liebe,

Sigrid 

 

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