Natürlich mache ich das, denkst vermutlich jetzt. Trotzdem möchte ich uns Eltern - ich muss mich selbst auch immer wieder an der Nase nehmen - einige Gedanken in Erinnerung rufen. Und euch erzählen wie meine Tochter schlechten Träumen einfach keinen Raum gibt.
KÖRPERNÄHE GIBT SICHERHEIT
Sensible Kinder können nun vermehrt Nähe und Körperkontakt suchen. Bitte schenke ihnen deine Zuwendung. Meine Tochter hat die erste Nacht in der neuen Situation sehr unruhig neben mir im Bett verbracht. Sie ist generell leichter zur Tränen gerührt als sonst. Andere Kinder könnten vielleicht mit Bauchweh, Appetitlosigkeit oder Kopfschmerzen reagieren. Unsere Kinder vermissen ihre Freund*innen. Für ein Kind ist ein Tag so viel länger als für uns! Mehrere Wochen können wie eine Ewigkeit erscheinen…
SCHÜTZE DEINE KINDER VOR UNSCHÖNEN BILDERN
In Bezug auf Medien gilt noch mehr: SETZE DEINE KINDER KEINEN BERICHTEN ÜBER DIE KRISE AUS. Besonders Bilder von Menschen mit Atemschutzmasken oder der Zustand in Spitälern kann sich ins Innere deiner Kinder einbrennen. Achte auch darauf, dass im Fernsehprogramm nicht ständig ein Balken läuft, der dich und dein Kind an die Situation erinnert. Auch Sender, die alle 15 Minuten Werbung senden, in der derzeit ja auch ständig auf unsere Krise hingewiesen wird, sind weniger geeignet.
Wenn Medien, dann zahlen meine Mann und ich gerne etwas mehr und nutzen Prime, Netflix oder jetzt auch Disney+. Susi und Strolch haben uns als Familie schon einen gemütlichen Nachmittag geschenkt. Alte Filme sind wunderbar langsam und laden zum Entspannen ein.
NUTZE DIE KRAFT DER FANTASIE
Als ich noch Lehrerin war, haben wir auf Projektwochen immer einen Heimwehdrink (es war nur sehr süßer Himbeersaft) gemischt. Der stand über Nacht frei zugänglich im Flur. Auch wenn untertags alles ok war, war der Drink jeden Morgen halb leer. Vielleicht magst du ja auch einen Wunderdrink „brauen“, der deine Kinder gut schlafen und träumen lässt. In der magischen Kinderwelt kann das ein wunderbares Hilfsmittel sein. Oder stelle eine Duft im Haus auf, der die bösen Gedanken vertreibt. Alles, was hilft, ohne zu schaden, ist erlaubt.
Meine Tochter durfte - da wir Zeit haben - alle ihre Kuscheltiere herräumen. Und zählen. Es sind 123 (!) - an dieser Stelle danke an die Omas, Opas, Tanten und Onkel die für regelmäßigen Nachschub sorgen :-) Und diese 123 Kuscheltiere schlafen nun ALLE bei meiner Tochter im Hochbett. Sie umgeben sie. Umarmen sie. Bewachen die Treppe. Damit keine schlechten Träume mehr Platz haben - so meine Tochter. Wie genial einfallsreich Kinder doch sind, wenn wir sie nur lassen!!!
Übrigens: sie kommt trotzdem derzeit vermehrt in der Nacht zu mir ins Bett gekrabbelt. Ich finde das vollkommen normal.
Wie unterstützt du deine Kinder in dieser Zeit? Ich bin neugierig auf eure Kommentare.
Möget ihr die Zeit nutzen, um noch oder wieder näher zusammenzuwachsen.
Von Herzen,
Sigrid
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