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Trennen oder bleiben?

 

#Partnerschaft #Liebeskummer #Zyklischleben

 

Als ich mich auf den Weg zu mir machte, war mir nicht klar, wie viel Unruhe das in mein damals beschauliches Leben bringen würde. Eigentlich begann mein bewusster Weg mit 18, als ich, statt für die Matura zu lernen, Die Wolfsfrau las. Ich kam in Kontakt mit heilenden Geschichten und Märchen, mit Tiefenpsychologie. Bis heute tauche ich tief in diese Erfahrungen, die ich damals gemacht habe. Sie tragen mich, begleiten mich. 

 

Anders als der Mensch betrachten Wölfe das Auf und Ab des Lebens in der Verfügbarkeit von Kraft, Potenz, Nahrung und so weiter nicht als Übel oder Strafe. Höhepunkte und Tiefpunkte im Leben sind naturgegeben und Wölfe finden sich, so gut es geht, damit ab. Die Instinktnatur verkraftet alle positiven und alle negativen Erfahrungen und bleibt dabei sich selbst und anderen treu. … Wölfe zeigen, dass es möglich ist, den unaufhörlichen Zyklen der Natur mit Anmut und Erfindungsreichtum zu begegnen und über alle Schicksalsschläge hinweg zu seinem Lebensgefährten zu halten.

 

Das Wissen, um das zyklische auch in Beziehungen lehrt uns: in jeder Beziehung kommen wir in einen Winter. Und das Paar steht vor der Frage:

 

Wird für uns überhaupt jemals wieder ein Frühling in unserer Liebe kommen?

Wollen wir uns auf einen weiteren Zyklus einlassen?

 

Wenn beide Partner sich auf den Wandel, den Beziehungstod und das Neuwerdens, einlassen und wenn diese von beiden Partnern herzlich willkommen geheißen und umarmt wird, dann ist die Liebe von Dauer.

 

Im Verlauf einer Liebe werden zahllose Tode gestorben, viele, scheinbar endgültige Endpunkte erreicht, und doch existiert das Wesen der Beziehung fort, solange die beiden Partner begreifen, dass der ewige Wechsel zwischen Werden und Vergehen das wahrhaft Konstante in ihrer Beziehung ist. 

 

Aber was hindert uns daran uns dem Vergehen und Neuwerden hinzugeben? Das Ego weigert sich standhaft, etwas dazuzulernen, ganz im Gegensatz zu unserer Seele, die sich danach sehnt, Neues zu ergründen, die eine buchstäbliche sagenumwobene Ausdauer auf den härtesten Strecken des Weges beweist und Geduld genug, um eine Liebe über Jahrzehnte hinweg zu nähren. Und so ist es nie das Ego, das die Menschen bewegt, einander zu lieben, sondern ihre wilde Seele. 

 

Nur wer bereit ist, sein Herz brechen zu lassen, Tränen des leidenschaftlichen Mitgefühls im Zustand abgrundtiefer Erschöpfung zu vergießen und sich auf die eigene wilde Seele einzulassen, wird mit einer lebendigen Beziehung belohnt, die sich stets wandelt und Quelle der Liebe bleibt.

 

Ein Paar kann nur gemeinsam weitergehen. Beide müssen sich auf den Weg wieder zueinander machen. Auf einer neuen Ebene, denn wenn sich das Paar wirklich darauf einlässt, wird es keine Wiederholungen geben. Es wird neu. Die Beziehung wird neu. Das Miteinander wird neu. Getragen von der gemeinsamen Geschichte und trotzdem ganz anders. Denn wir Menschen verändern uns. Gerade in schicksalshaften Zeiten, in denen alles Durcheinander gewirbelt wird, in Frage gestellt wird, Gewohnheiten nicht mehr tragen.

 

Nicht jede Beziehung übersteht die Stürme. Besonders, wenn sie zu lange anhalten. Wenn diese das Paar von einander wegtreiben statt näher zusammen. Das ist sehr schmerzhaft, wenn die Liebe groß war oder weiterhin groß ist. 

 

Kurt Tepperwein hat aus der Metaebene formuliert: 

Liebe beginnt, doch endet sie nie.

Doch die Frage für das Paar ist immer: 

Haben wir noch einen gemeinsamen Weg?

Einen gemeinsamen Auftrag?**

Wenn ja, bleibt das Paar zusammen. Wenn nein, werden unterschiedliche Wege eingeschlagen, denn das, was für das Paar zu erleben oder lernen war, hat sich erfüllt.

 

Die Astrologin Silke Schäfer*** verwendet die selben Abschiedsworte: Es hat sich erfüllt. Wir haben unsere Aufgabe erfüllt. Und nun machen wir Raum für neue Erfahrungen, neue Menschen in unserem Leben. Astrologisch und energetisch ist wohl gerade viel los. Die vergangenen Jahre sind an keiner und keinem von uns spurlos vorüber gegangen. Bei manchen Menschen zeigen sich die Spuren jetzt. Bei manchen vielleicht erst später. Für jeden Menschen sind einschneidende Ereignisse ein Anstoß für Veränderung. Ob du dich der Veränderung hingibst und mit ihr fließen lernst oder du dich dagegenstemmst, liegt an dir.

 

Abschied tut weh. Es ist gut, wenn du dich auf deinen Schmerz einlässt. Oder Menschen in deinem Umfeld liebevoll begleitest. Jede und jeder von uns braucht irgendwann im Leben eine Schulter, um sich auszuweinen. Nimm die Schultern dankbar an, die sich dir schenken. Und verschenke deine Schulter großzügig, wenn du gerade in deiner Kraft bist.

 

Ich möchte dir auch das Heilmantra von Silke Schäfer für die momentane Zeitqualität mitzugeben, denn es hilft mir gerade sehr:

 

Ich bin bereit alles zu fühlen. 

Ich bin bereit alles zu heilen. 

Ich erlaube mir ganz authentisch zu sein. 

 

Mögest du deinen Weg gehen, in Begleitung von Herzensmenschen, um immer mehr du selbst zu sein. Denn die Welt braucht dich, genauso, wie du gemeint bist. Du bist gut, so wie du bist. Du bist genau richtig. Erinnere dich an deine Visionen, folge deinen Talenten und Träumen und vor allem deiner Freude. Umgib dich mit Menschen, die dich genau so sein lassen, wie du bist. Die dich annehmen mit all deiner Geschichte und dich liebevoll begleiten.

 

Was bleiben soll, wird bleiben.

Was gehen soll, wird gehen.

Was neuwerden soll, wird neu werden.

Hab Vertrauen.

 

Von Herzen,

Sigrid 

 

 

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* C. P. Estes: Die Wolfsfrau. Die Kraft der weiblichen Urinstinkte. Heyne-Verlag.

** Interview mit Kurt Tepperwein.

*** Video von Silke Schäfer über Seelenpartnerschaften, Liebe und Gnade zur Jahrtausendkonstellation ab April 2022.

 

 

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