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Vom Beneiden zur Sehnsucht

 

Ach, das würde ich auch gern erleben! Wow - wie gut du bei dir bleiben kannst. Oder: Ich wünschte ich könnte das auch erreichen... Ich bin mir sicher, du kennst diese Gedanken auch. Du kannst dir damit das Leben schwer machen, wenn du Neid empfindest. Wenn du dich als minderwertig fühlst, weil das Leben dich nicht so reich beschenkt hat. Und dann fühlst  du dich vielleicht auch noch schlecht, weil du ja gar kein neidiger Mensch sein willst. Mir ging es früher so. Neid ist eine Frequenz, die ich in meinem Leben nicht wirklich mag.

 

Die gute Nachricht: Entspanne dich. Du bist nicht allein mit diesen Gefühlen.

 

Bei mir gab es einen Wendepunkt, als ich lernte diese Gedanken und Gefühle als Wegweiser meiner Sehnsucht zu nutzen. In dem Moment, in dem ich anerkenne, dass es da etwas gibt, das ich mir so sehr wünsche, mache ich mich und den Menschen mir gegenüber groß. Ich richte und beide auf. Ich habe gelernt zu erkennen: WOW - wenn er/sie das kann, dann ist es auf dieser Welt möglich! Und wenn es möglich ist, ist es auch für mich möglich! 

 

In diesem Moment gehe ich auch in die Dankbarkeit, dass so viel mehr möglich ist, als ich es jetzt gerade lebe. Danke, dass es diese Optionen gibt! Und schwups, schwinge ich hoch und fühle, wie mein Herzraum sich weitet.

 

Ich gebe zu, es bedarf einiger Übung. Und eines starken Willens. Doch es ist möglich.

 

Deshalb lade ich dich ein, ehrlich hinzuschauen: wen beneidest du? Und wofür?

 

Du kannst sogar von Menschen, zu denen du in manchen Lebensbereichen aufschaust, lernen.

Was macht sie oder er anders als ich? Vielleicht entpuppt sich beim ehrlichen Hinsehen so manche Sehnsucht auch als Trugschluss, als Illusion, als Wunschbild. Wenn du denkst: wenn ich das wäre oder das hätte, ist alles besser, dann kann es sein, dass du dir etwas vormachst.

 

Doch meistens gibt mir ein Zulassen meiner Sehnsucht einen Anstoß, mich zu bewegen.

Deshalb lade ich dich ein, deine tiefsten Sehnsüchte zu spüren. Statt sie zu unterdrücken. Unterdrücken macht Blockaden und schwächt uns, kann uns sogar krank machen.

Das heißt jetzt nicht, dass du von heute auf morgen auswandern sollst. Doch frage dich: was erhoffst du dir vom Auswandern? Oder neuen Partner? Oder der größeren Wohnung? Oder dem anderen Job?

 

Was ist die Sehnsucht hinter dem Offensichtlichen? Was fehlt dir in deinem Leben jetzt gerade?

 

Die Antwort tut oft weh. Mir zumindest. Aber nur kurz. Denn dann nutze ich die Sehnsucht und mache sie zur Schöpferinnenkraft. Manchmal ist sie stark, machmal flüstert sie ganz sanft. Doch höre ich ihr zu. Und somit nehme ich mich selbst und meine Bedürfnisse ernst. 

 

Mögest du du den Mut haben ehrlich zu dir selbst zu sein. Und mögen dich die Schwingen deiner Sehnsucht tragen. Immer tiefer in dein lebendiges Leben hinein.

 

Herzensgrüße,

Sigrid 

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