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Von der Schönheit des Nicht-Wissens

Manchmal wünschte ich, ich könnte in die Zukunft sehen.

Wüsste, was das Leben für mich bereit hält. 

Doch wie gerne lese ich Bücher, deren Ausgang ich noch nicht kenne.

Bei denen ich es kaum erwarten kann, die nächste Seite umzublättern.

Die Erwartung. Die Neugier. Die Vorfreude.

 

Wenn ich mein Leben wie ein Buch betrachte - oder eher wie eine Bücherreihe, mit unterschiedlichen Bänden - dann fällt es mir auch in schwierigen Momenten leichter, das Nicht-Wissen zu ertragen. Zu viel Nicht-Wissen kann Angst machen. Besonders wenn ich müde, überfordert bin. Wenn die Herausforderungen nicht enden wollen. Doch dann blicke ich auf meine Lebensbücher, meine Abenteuer, die ich erlebt und meine Tiefen, die ich durchschritten habe. Und erinnere mich auch an die Höhenflüge, die Träume und Hoffnungen die wahr wurden. Wie die Helden und Heldinnen in den Romanen, wachsen wir mit jeder Herausforderung. Wir können auf die Erfahrungen zurückgreifen. Manches in Zukunft anders machen, manches als Handwerkszeug getrost für uns bewahren.

 

Nicht-Wissen macht lebendig.

Es macht mich wach.

Bringt mich in die Gegenwart, wenn ich mich darauf einlasse.

 

Wir können nicht in die Zukunft sehen.

Doch können wir in der Gegenwart aktiv sein.

Treffen Gefährtinnen und Gefährten, denen wir auf alten Wegen wohl nicht begegnet wären.

Wir können handeln. 

So können wir die Zukunft gestalten.

 

Eine Zukunft des Miteinanders und der Schönheit.

 

Von Herzen,

Sigrid 

 

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