Ich. Wähle. Weise.

Ein offenes Geheimnis der Veränderung in kleinen Schritten: die Positivspirale.

 

Stehst du so wie ich manchmal vor dem Supermarktregal und bist überwältigt von der Auswahl? Die Möglichkeit zu wählen, ist einerseits befreiend. Andererseits kommt sie mit ein Verantwortung einher. Was wähle ich? Wozu greife ich?

Mir ist aufgefallen, dass meine Wahl im Lebensmittelhandel sehr davon abhängt, wie gut ich bei mir bin. Wenn ich "außer mir" bin, mit den Gedanken noch in einem Ereignis in den Stunden davor oder in der noch unbestimmten Zukunft, greife ich leichter zu Dingen, die weniger gesund oder weniger nachhaltig sind. Obwohl ich weiß, dass in der Werbe- und Verkaufspsychologie genau diese Zerstreuung angestrebt wird, in der wir den Fokus verlieren und uns verleiten lassen - jeder Supermarkt ist gezielt so aufgebaut - passiert es mir. Tja. Werbung und Psychologie wirken eben.

In unserer Welt der Zerstreuung, ist und wird es immer wichtiger Wege für uns selbst zu finden, die uns bei uns selbst ankommen lassen. Zur Ruhe kommen lassen. Und dadurch klar sehen lassen. In der Klarheit, kann ich gute Entscheidungen treffen und weise wählen.

 

Wenn ich eine Sache wähle, entscheide ich mich gegen eine andere.

 

In einer Welt der so vielen Möglichkeiten, erfordert das einen starken Willen. Was will ich wirklich? Langfristig.

 

Wenn ich eine nahe Beziehung zu einem anderen Menschen will, wähle ich, mich verletzlich zu zeigen. 

Ich entscheide mich gegen Mauern und Oberflächlichkeit.

 

Wenn ich gesund essen will, wähle ich nahrhafte Lebensmittel.

Ich entscheide mich gegen Junkfood.

 

Wenn ich meine Werte leben will, wähle ich diese aufzuzeigen und Grenzen zu setzen.

Ich entscheide mich gegen Scheinharmonie, die vielleicht im ersten Moment leichter wäre.

 

Wenn ich eine monogame Beziehung wähle, lasse ich mich auf einen Menschen ganz ein.

Ich entscheide mich die Türen zu anderen Möglichkeiten zu schließen, auch wenn Tinder, Parship und Co. uns eine Unzahl an Optionen zu ermöglichen scheinen.

 

Wenn ich mein Kind oder meine Kinder in ihrer Entwicklung zu verantwortungsvollen Menschen begleiten will, gibt es in unserem Zusammenleben Konsequenzen, wie es sie später im Leben auch gibt. 

Ich entscheide mich gegen den reibungslosen Weg, auch wenn mir das manchmal viel Kraft abverlangt.

 

Wenn ich mir ein freundliches Arbeitsumfeld wünsche, wähle ich selbst die Freundlichkeit.

Ich entscheide mich dagegen schlechte Stimmung zu machen.

 

Wenn ich mich nach einem Treffen mit einem Menschen ständig schlecht fühle , wähle ich diese Treffen zu unterlassen oder zumindest zu reduzieren. Ich entscheide mich dagegen, mich immer wieder schlecht zu fühlen.

 

Wenn ich lebendig sein will, wähle ich Neues und Unsicheres.

Ich entscheide mich dagegen mich zu betäuben, immer nur die gleichen Menschen zu treffen und Binge-Watching auf der Couch.

 

Im Supermarkt fällt es mir mittlerweile immer leichter, gute Optionen für mich in den Einkaufswagen zu laden. Es gibt Regale an denen ich ganz gezielt vorbei gehe. Ich habe sehr oft einen Einkaufszettel, an den ich mich halte. Und ich meide Lebensmittelgeschäfte, die ständig umräumen, um ihre Waren immer neu "zu präsentieren". Sorry, mich habt ihr als Einkäuferin bei euch verloren.

 

Ich mache es mir zur Gewohnheit, weise zu wählen. Ich gebe zu, dass es mich im ersten Moment manchmal nicht glücklich macht, weil die Versuchung ruft. Bin ich aus dem Geschäft draußen und packe daheim meine Schätze aus, kommt diese Zufriedenheit mit mir. Dieses Gut-Gemacht-Gefühl. Und je öfter ich das erlebe, desto leichter fällt es mir, bei meinem entschiedenen Nein zu bleiben.

 

Ein offenes Geheimnis des guten Lebens ist für mich, dass ich nicht gleich alle Bereiche verändern muss. Wenn ich mich für einen Bereich entscheide, den ich zum Besseren verändern werde, berührt dies auch die anderen Lebensbereiche. 

 

Gesunde Ernährung schenkt mir mehr Energie, was sich positiv auf meine Arbeit auswirken kann. Druck und Stress werden weniger. Die daraus gewonnene Zufriedenheit, wird sich in meinen Beziehungen zeigen. Mein Lebensmensch wird vielleicht wieder lieber Zeit mit mir verbringen und mir seine Aufmerksamkeit schenken statt abzutauchen. Kinder werden spüren, dass da weniger Druck und Muss ist und weniger rebellieren...

 

Oder setze bei gesunder Bewegung an. Ich fühle mich wohler in meinem Körper. Selbstsicherer. Attraktiver. Das merken die Menschen in meinem Umfeld, was sowohl als Single guttut als auch in der langjährigen Beziehung. Ich beginne mich zu entspannen. Diese Entspannung schenkt mir gutes Einschlafen. In der Arbeit wird die Stimmung besser, weil ich gut gelaunt bin...

 

Mich nicht länger mit nichtssagenden Fernsehsendungen oder Serien zu betüdeln zu lassen, schenkt mir Zeit. Ich kann stattdessen etwas sehen oder hören, das mich positiv stimmt, statt mich den Kopf schütteln lässt und runterzieht über das Leben und uns Menschen. Das können ausgewählte Filme sein. Ich kann mich mit Gedanken von Menschen umgeben, die so wie ich am Weg sind, zufriedener zu werden. Das können Treffen mit (neuen) Menschen sein, Videos zu Themen, die mich interessieren, Podcasts, Bücher oder die Worte meiner Yogalehrerin. Neue Gedanken bewirken neue Handlungen.

 

Ich glaube, du weißt, worauf ich hinaus will. Es gibt nicht nur eine Negativspirale im Leben. Es gibt auch eine Positivspirale. Und die kann jeder Mensch für sich selbst in Gang bringen. Mit der ersten Veränderung. 

 

Welche neue Gewohnheit würde dir in deinem momentanen Leben leicht fallen?

 

Wähle.

Handle.

Jeden Tag.

Und beobachte, was in ein bis zwei Monaten anders ist in deinem Leben.

 

Danke, dass du die Wahl getroffen hast diesen Blogeintrag zu lesen.

Du wählst in jeder Sekunde deine kommende Zukunft.

Was wählst du jetzt?

 

Herzensgrüße,

Sigrid