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Weihnachten mit Kindern in der Trauer - 5 Tipps für dich

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Trauer wird in der Weihnachtszeit meist noch intensiver erlebt. Denn genau dann fehlt uns die geliebte Person am meisten.

 

Für unsere Tochter ist Weihnachten unbeschreiblich wichtig. Sie will so viele Familienmitglieder wie möglich um sich haben. Und die Lichter und den Christbaum. Natürlich auch Geschenke.  

Das erste Weihnachtsfest nach dem Tod unserer jüngeren Tochter hätten mein Mann und ich Weihnachten am liebsten ausfallen lassen. Unserer größeren Tochter zuliebe – und weil dann doch keine wirklich passende Urlaubsdestination aufgetaucht ist – haben wir dann Weihnachten doch ganz traditionell gefeiert. Wir durften spontan zu meiner Schwester dazustoßen. Ich habe nette Erinnerungen an diesen Weihnachtsabend. 

 

Feste sind Rituale im Leben und geben Sicherheit

 

Deshalb ist ein Auslassen vielleicht für uns Erwachsene weniger schmerzhaft. Kinder fehlt leider dadurch der zusätzliche Halt. Für Kinder sind Feste wichtig, um ihnen die Stabilität der berechenbaren Wiederkehr zu geben.

Stabilität natürlich besonders in Zeiten, wenn die ganze Familie erschüttert ist. Berechenbarkeit in Zeiten, wenn die Willkür des Lebens dir einen lieben Menschen nahm. Wiederkehr von Festen, die im Jahreskreis verankert sind. Auf die sich Kinder verlassen können.

 

Hier 5 Tipps, wie du deinem Kind und DIR in dieser Zeit Halt geben kannst 

 

* Plant gemeinsam: wie möchtest du dieses Jahr Weihnachten feiern?

 

Diese Frage solltest du dir und auch deinem Kind und den anderen betroffenen Familienmitgliedern stellen. Macht es möglich, dass jeder einen kleinen Wunsch der Gestaltung umgesetzt bekommt. Vielleicht ist das das traditionelle Essen. Oder die Farbe des Christbaums. Die Weihnachtsmette. Der Spaziergang vor der Bescherung.

 

 * Was schön für dein Kind ist, lass weiterhin schön sein.

 

Wenn ihr immer einen großen Christbaum hattet, habt weiterhin einen großen. Wenn ihr ihn immer gemeinsam mit Weihnachtsmusik im Hintergrund geschmückt habt, legt auch dieses Jahr die Schnulzmusik auf und putzt den Baum heraus. Vielleicht hast du Angst, dass dich deine Gefühle überwältigen. Denn ich will ehrlich sein: das kann passieren. Daher willst du alles weglassen. Oder kleiner machen. 

 

* Es ist in Ordnung vor deinen Kindern die Traurigkeit zu zeigen.

 

Wie sollen sie denn sonst lernen, dass es okay ist Gefühle zuzulassen. Wenn die Gefühle da sein dürfen, wirst du dich nicht ständig wie ein übervolles Fass fühlen, dass bei der kleinsten Erschütterung überläuft. Gemeinsam traurig sein bringt euch einander näher. Und darum geht es doch zu Weihnachten: Nähe zu unseren Liebsten. Auch die von euch Gegangenen bringt es denn näher zu euch. Wenn ihr soweit seid, könnt ihr euch Erinnerungen erzählen. 

 

* Wenn euch wirklich alles zu viel ist, dann sagt das eurem Kind ganz ehrlich. 

 

Es tut mir leid, dass wir dieses Jahr nicht .... (bei soundso oder in unserem alten Wohnzimmer sind)

Ich bin leider so traurig und müde, weil ich ... so sehr vermisse.

Ich habe dieses Jahr leider keine Kraft .... auch wenn ich sehe, dass du dir das wünschen würdest.

 

Dadurch könnt ihr ins Gespräch kommen. Frage dein Kind und höre was es fühlt und sich wünscht.

 

Wie fühlst denn du dich? 

Was würde dir gut tun? 

Gibt es etwas anderes, das wir gemeinsam machen können?

 

Wichtig ist es, dass ihr für eure Kinder sichtbar macht, dass ihr an die Verstorbenen denkt. 

 

Es reicht schon eine bewusste, sichtbare Handlung.

Etwa eine Kerze anzuzünden. 

 

Mögen die Weihnachtstage euch Frieden in euch schenken.

 

Herzensgrüße,

Sigrid

 

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